Das Unschöne ist Programm bei Ulrich Seidl, Das war schon immer so. Auch bei seiner neuen Trilogie mit den Filmen Paradies: Liebe, Paradies: Glaube und Paradies: Hoffnung nimmt der Regisseur wieder kein Blatt vor die Kamera und zeigt uns die menschliche Trostlosigkeit in all seinen Facetten. Die Erwartungen an einen "Seidl" werden erfüllt.
Was auch wieder erfüllt wird, ist seine Bildsprache. Seine Kadragen in Paradies: Liebe sind wie immer von wohlfühliger Brilianz, Die ausgewogene geometrische Auflösung von Realität kontrastiert die Unschönheit des Seins. Und wie immer lässt er sich Zeit für jede Einstellung, denn Zeit ist seine stilistische Schraubzwinge, mit der er uns zwingt wieder hinzusehen, wo wir vorher weggesehen haben. Das macht dieser Fuchs wahnsinnig gekonnt - wie alles an diesem Film. Irgendwelche ältere Frauen erfinden Sich neu an irgendeinem Strand in Afrika mit irgendwelchen Typen, die sich für ein bisschen Geld für die Familie als Sexsklaven hingeben. Die Tragödien sind vorhersehbar, aber man bleibt gespannt, den die Gesellschaftsspiegelung hat schon immer funktioniert. Diesen Spiegel sieht man zwar nicht gern, aber er ist unheimlich spannend, da man in der einen oder anderen Einstellung seine Ängste wiedererkennt. Angst, Hässlichkeit und Sehnsucht. Das ist Programm bei Seidl und drum mag ich Seidl und werde ich Seidl immer empfehlen und wiedersehen und darüber schreiben. Weil er ein Meister ist und es wenige Filme gibt, die einem so sehr mitnehmen wie ein Seidl. Maximum Cinema aus Österreich. Bildquellen und weitere Infos zur Trilogie: http://paradies-trilogie.at/
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